RÖNSAHL — Es ist müßig, darüber zu sinnieren, ob es nun am schönen Herbst-Wochenende, am Ambiente des
alten Gutshofes, oder aber am reichhaltigen Angebot, das auf Gut Haarbecke beim ersten Markt der schönen
Dinge feilgeboten wurde, gelegen hat: Fazit dürfte jedenfalls sein, dass es sich bei dieser Premieren-
Veranstaltung um eine ausgesprochene „Punktlandung“ gehandelt hat.
© Crummenerl
Ausdruck von handwerklichem Geschick und viel Liebe zum Detail war beispielsweise ein kunstvoll gestalteter
Teddy, den Rotraud Lübke aus Herdecke aus einem 100 Jahre alten Sofa geformt hatte.
Rund 100 Aussteller aus ganz Deutschland waren der Einladung von Petra Peters-Hensel, die seit 1987 als
Organisatorin des Lindlarer Kunsthandwerkermarktes bekannt ist, nach Gut Haarbecke gefolgt. Dabei sorgten sieam Samstag und Sonntag nicht nur für ein buntes und vielfältiges Angebot, sondern insgesamt für eine absolute
Bereicherung im Reigen ähnlich gelagerter Veranstaltungen im rheinisch-westfälischen Grenzland.
Schon am frühen Samstagnachmittag deutete die bereits zu diesem Zeitpunkt in die Hunderte gehende Zahl der
Besucher, die zum Teil von weither kamen, auf einen neuen Besucherrekord auf Gut Haarbecke hin. Dieser
Trend sollte sich auch am Sonntag eindrucksvoll bestätigen. Zu dem überaus reichhaltigen Angebot zählten
beispielsweise bunte Keramik, lustige Metallobjekte für Garten und Haus, hochwertiges Schmuckdesign und
Edelsteinkreationen, außergewöhnliche Handtaschen, dekorative Klangobjekte, geschmackvoll gestaltete
Windspiele und vieles mehr.
Aussteller größtenteils Individualisten
Die Aussteller entpuppten sich in der großen Mehrzahl als Individualisten und ihrem jeweiligen Metier in
besonderer Weise zugetane Künstler, denen es aufs Verkaufen, aber ebenso aufs Vermitteln dessen ankam,
welch hohes Maß an Freude im kreativen Gestalten stecken kann. Deutlich zu erkennen war dies auch
beispielsweise am Stand von Rotraud Lübke aus Herdecke und dem dort vorhandenen Riesenangebot an
selbstgefertigten Teddybären oder bei der „Strickrosi“ aus Lindlar, die mit Hilfe ihres Spinnrads eine uralte
Handwerkstechnik in Erinnerung rief. Als absolute „Hingucker“ galten unter anderem auch die Exponate des
Düsseldorfer Künstlers Michael Laux, nämlich unter anderem aus alten Ölfässern hergestellte Feuertonnen mit
mittels Schweißtechnik eingebrannten Motiven, die diesen wie auch weiteren Metallarbeiten und Skulpturen ihren
eigenwillig mystischen Charakter verliehen.
Auch die ganz speziellen Fantasiefiguren, die Steinmetze und Metallgestalter ihren Kreationen für Garten und
Hausschmuck mit auf den Weg gegeben hatten, konnten sich sehen lassen und fanden entsprechendes
Interesse. Dies galt ohnehin auch für das gesamte Geschehen beim rundum gelungenen Markt der schönen
Dinge, der gleich auf Anhieb als absoluter Selbstläufer gelten durfte und eine Wiederholung wünschenswert
machte.
Rainer Crummenerl